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GESCHICHTE

Die „erste“ Peterskirche entstand in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhundert, an der Stelle des jetzigen Baus, als Umbau eines Kasernengebäudes des römischen Lagers Vindobona: Sie war eine einschiffige Saalkirche basilikaler Art, die älteste Kirche Wiens und die erste Pfarre der Stadt.

Die mittelalterliche Peterskirche ging aus einem romanischen Umbau dieser Kirche hervor, der später gotisiert wurde. Ihr Langhaus hatte drei ungleiche Schiffe und enthielt acht Altäre, ihr rechteckiger Turm war dreistöckig, endete an den vier Kanten in hohen Ecktürmen und wurde in der Mitte von einem spitzen Helm überragt (siehe die Ansicht von Hoefnagel, 1609, hier wiedergegeben). Wie diese Kirche innen im Detail ausgesehen hat, ist bislang unbekannt. Von der spätgotischen Valentinskapelle sind Steinretabeln von 1510/15 in der Krypta erhalten geblieben.

Durch die Initiative von Kaiser Leopold I. und mithilfe der Dreifaltigkeitsbruderschaft kam es zum Neubau: Die schon ziemlich verfallene Kirche wurde samt umliegendem Friedhof 1701 abgerissen. Nach Plänen von Gabriele Montani, möglichen Veränderungen des berühmten österreichischen Architekten Lukas von Hildebrandt und einer Fassadenlösung aufgrund eines wahrscheinlichen Briefentwurfes von Kilian Ignaz Dientzenhofer wurde die neue, barocke Peterskirche gebaut. 1708 wurde sie unter Anwesenheit des Kaiserpaares benediziert und dem Kult übergeben. 1730 wurde das Presbyterium angebaut. Nach der Fertigstellung 1733 wurde die Kirche der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und dem hl. Petrus geweiht. 1751-53 wurde am Eingang der Portalvorbau hinzugefügt. Große Meister wie Steinl, Altomonte, Rottmayr, Johann Georg Schmidt und Donner-Kohl trugen zur Schaffung eines einzigartig reichen und harmonischen Kirchengebäudes bei. Die Peterskirche zählt zu den schönsten Barockkirchen Wiens und zu den hervorragendsten Kunstdenkmälern Österreichs.

Mehrmals wurde die Kirche restauriert, zuletzt grundlegend innen und außen von 2001 bis 2004 (siehe Renovierung). Unter der gesamten Kirche erstreckt sich die Krypta, wo der älteste Teil der Kirche zu finden ist, ein frühromanischer Portallöwe aus Stein. Dieser Raum wurde 1971 restauriert, neu ausgestattet und der Seelsorge zugänglich gemacht wurde. Hier findet seit 1958 jedes Jahr zur Adventszeit eine sehr populär gewordene Krippenausstellung statt.

Die seelsorgliche Betreuung der Peterskirche wurde 1970 vom Wiener Erzbischof den Priestern des Opus Dei übertragen. 1976 wurde die Pfarre in eine Rektoratskirche umgewandelt.

Kurzführung

Auf dem Grundriss einer Ellipse erhebt sich der Kirchenbau, darüber die Zentralkuppel, die mit einer Laterne abschließt (Höhe 56,8 m). Die Vorderseite, leicht konkav einschwingend, ist von zwei hoch aufragenden Türmen flankiert und endet in mittlerer Höhe in einer Ballustrade. In den Türmen stehen in Nischen die Statuen (aus Sandstein) der Apostel Paulus und Simon, links und Johannes Ev. und Judas Thaddäus, rechts. An der Rückseite schließt ein Quadrat mit einer quergestellten, ovalen Kuppel an. Dort befindet sich der Altarraum, links davon die Sakristei, rechts der Abgang zur Krypta.

Grundriss    

1. Portal

Das Rokoko-Portal

Das Rokoko-Portal wurde von Andrea Altomonte entworfen und durch eine Stiftung des Superintendenten der Drefaltigkeitsbruderschaft, Joachim Georg Schwandtner (Grabmal in der Kirche, links im Presbyterium) ausgeführt. Auf dem Dach sind die drei theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe als Bleistatuen (von Franz Kohl, inspiriert von Figurenerfindungen von Georg Raphael Donner) dargestellt.

2. Eingangshalle - Orgel

Über dem Eingang der Kirche erhebt sich die Orgelempore

Brüstung, Gitter im Rokoko-Stil und die Orgelpfeifen (2175 Pfeifen, 3 Manuale, 34 Stimmen) sind reich verziert. Das Gesamtkonzept der Orgel sowie auch der Bänke stammt von Matthias Steinl.

Unter der Orgelempore befinden sich Fresken von A. Galli-Bibiena

aus dem Leben des hl. Petrus. Hier: Jesus befiehlt Petrus, über das Meer zu gehen.

Das Innere der Kirche ist geprägt von der Ovalform und der hohen Kuppel. Unter der Führung von Matthias Steinl haben die mitwirkenden Meister ein einheitliches Gesamtkunstwerk geschaffen.

3. Kuppelfresko

Kuppelfresko

Von Johann Michael Rottmayr in zwei Jahren (1713-14) fast alleine gemalt. Hauptthema ist die Krönung Mariens durch Gottvater und Gottsohn, der Hl. Geist schwebt darüber in der Laterne. Rundherum die Apostel, bekannte Heilige und Gestalten aus dem Alten Testament, die drei Erzengel und überall viele Engel.

4. Kanzel

Die Kanzel

Links neben dem Presbyterium ist von Matthias Steinl entworfen: Vorne auf der Brüstung der 12-jährige Jesus im Tempel lehrend, auf dem Schalldeckel eine Dreifaltigkeitsdarstellung.

 

5. Johannes von Nepomuk - Altar

Johannes von Nepomuk - Altar

Rechts beim Presbyterium wurde 1729 anläßlich der Heiligsprechung des Heiligen erreichtet. Er stammt von Lorenzo Mattielli (Holz, vergoldet) und stellt das Martyrium des hl. Johannes Nepomuk dar. Darüber schwebt die Muttergottes von Bunzlau, wo der Heilige Pfarrer war. Ein Engel hält ihm die Palme des Martyriums entgegen. Die fünf Sterne im Wasser sind Symbol für das lateinische Wort TACUI (ich habe geschwiegen).

 

Ausschnitt aus der Martyriumsszene.
Unsere Liebe Frau von Bunzlau.
6. Wappen des Kaisers Leopold I.

Das Wappen Kaiser Leopolds I.

Das Wappen Kaiser Leopolds I. mit der Devise: Consilio et industria (durch Besonnenheit und Fleiß) ist im Kuppelbogen über dem Volksaltar zu sehen.

7. Hochaltar

Der Hochaltar

Der Hochaltar wurde von Antonio Galli-Bibiena entworfen: Zentral ist das große Altarblatt (von Martino Altomonte) mit der Heilung des Lahmen an der Schönen Tempelpforte in Jerusalem durch die Apostel Petrus und Johannes, flankiert von jeweils drei mächtigen Säulen. Über dem Tabernakel die Immakulata von Leopold Kupelwieser (1836), die den darüberstehenden Gnadenstuhl aus dem 15. Jahrhundert teilweise verdeckt. Auf halber Höhe des Presbyteriums befinden sich links und rechts die Kaiseroratorien.

Ausschnitt aus dem Altarbild
Immakulata
Über dem Hochaltarbild das Bild im Auszug: Es stellt die Verehrung des Gottesnamens JAHWE dar.
8. Barbara - Kapelle

Die Barbara-Kapelle

Die Barbara-Kapelle stellt im Altarbild (von Franz Karl Remp) das Martyrium der hl. Barbara dar, flankiert von den Statuen der hll. Klara von Assisi und Theresia von Avila. Im Vorsatzbild der hl. Expeditus. Das Gesamtkonzept sowie das Deckenfresko stammen von Matthias Steinl.
9. Sebastian - Kapelle

Die Sebastian - Kapelle

Die Sebastian-Kapelle ist die linke grosse Seitenkapelle: Das Altarblatt (Martyrium des hl. Sebastian) hat Anton Schoonjans gemalt, die Deckenfresken schuf J. M. Rottmayr, das Bild über dem Tabernakel ist eine Kopie des bekannten Gnadenbildes Mariahilf (von Franz S. Rosenstingl). Die Heiligen aus weissen Stein sind Leopold, Karl Borromäus, Rochus (beide Pestheilige) und König Ludwig von Frankreich.

Ausschnitt aus dem Altarbild.
Das Vorsatzbild Maria Hilf.
10. Kapelle der Hl. Familie

Kapelle der heiligen Familie

Kapelle der heiligen Familie​ zeigt im Altarbild (von Martino Altomonte) den hl. Josef mit dem Jesuskind, links davon sitzend Maria, im Vordergrund die Eltern der Gottesmutter, die hll. Joachim und Anna. Die Statuen des Zacharias und der Elisabeth mit dem kleinen Johannes dem Täufer ergänzen die Familie. Im Vorsatzbild der hl. Josefmaria Escrivá, Gründer des Opus Dei. Unter der Altarmensa im gläsernen Sargschrein die Leiche des Katakombenmärtyrers Donatus.

Ausschnitt aus dem Altarbild.
Vorsatzbild: Der hl. Josefmaria Escrivá.
11. Michaels - Kapelle

Die Michaels - Kapelle

Im grossen Altarblatt (vom Wiener Schmidt): Der hl. Erzengel Michael als Sieger über die gefallenen Engel, lnks und rechts die Statuen der hl. Gabriel und hl. Raphael. Das Vorsatzbild ist eine Kopie des Gnadenbildes der Mutter vom Guten Rat, ein Geschenk von Papst Leo XIII. Der Katakombenheilige im Schrein ist der hl. Benediktus.

Ausschnitt aus dem Altarbild.
Das Vorsatzbild: Maria, Mutter vom Guten Rat.
12. Kapelle des Hl. Franz von Sales

Die Franz-von-Sales-Kapelle

Die Franz-v.-Sales-Kapelle wurde von Wiener Savoyarden gestiftet, was sich aus den Statuen von drei der vier Heiligen (Mauritius, Amadeus, Liborius) schließen lässt. Bis zur Restaurierung 2004 trugen diese Statuen die Namen lokaler Heiliger: Georg, Wenzel (Böhmen) und Wolfgang. Der vierte Heilige ist der hl. Nikolaus (hier nicht sichtbar). Das Altarbild – die Erweckung eines toten Knaben durch den hl. Franz – stammt von J. Rottmayr, wie auch die Deckenfresken. Das Vorsatzbild (Herz Jesu) ist von Leopold Kupelwieser.

Ausschnitt aus dem Altarbild.
Herz-Jesu-Bild von Kupelwieser.
13. Antonius - Kapelle

Die Antonius-Kapelle

Die Antonius-Kapelle​ zeigt im Altarbild die Vision des hl. Antonius von Padua vor der Gottesmutter und dem Jesuskind. Es stammt von M. Altomonte. Links der hl. Johannes Ev, rechts der hl. Jakobus. Das Vorsatzbild ist eine Herz-Mariä-Darstellung von L. Kupelwieser.

Ausschnitt aus dem Altarbild.
Das Vorsatzbild: Herz Mariä.
14. Relief Karls des Großen

Das Relief Karls des Großen

Das Relief Karls des Großen​ von Rudolf Weyr ist aus Marmor und befindet sich seit 1906 an der rechten Aussenseite (Ostseite) der Kirche: Es zeigt die legendäre Gründung der Peterskirche durch Kaiser Karl den Großen.

15. Hl. Michael und Petrus

Der Erzengel Michael und der heilige Petrus

An der Hinterseite beherbergen zwei Nischen die Statuen des Erzengels Michael und des hl. Petrus.

16. Sakristei

Die Sakristei

17. Eingang in die Krypta (Kanzlei)

Die Krypta

Die Krypta erstreckt sich unter der ganzen Kirche und ruht auf vier mächtigen Säulen, durch die sie drei Schiffe geteilt werden. In jenem unter dem Eingangsbereich befindet sich die Kapelle.

PANORAMAFOTOS

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Renovierung

Derzeitige Projekte

Die aufwendige Reinigung des gesamten Innenraumes beginnt Sommer 21 mit der Reinigung der vier kleinen Seitenaltäre. Die beiden großen Seitenaltäre und das Presbyterium wird im Sommer 22 angepeilt, der große runde Innenraum im Sommer 23.

Abgeschlossene Projekte

2001-2004 erfolgte die „Milleniumsrestaurierung“. Die bis 2000 durchgeführten Arbeiten legten eine Gesamt-Innenrenovierung nahe. Gleichzeitig machte die akute Gefahr des Herabfallens von Steinchen und Verputzteilen eine gesamte Renovierung der Außenfassade unumgänglich. Die genannten öffentlichen Stellen entschieden daher, die Renovierung der Peterskirche vorrangig voranzutreiben und zu unterstützen. Durch diese 2001 bis 2004 erfolgten „Millenniumsrenovierungen“ konnte die Peterskirche außen und innen vollkommen renoviert werden und präsentiert sich seitdem in neuem Glanz. Obwohl die genannten kirchlichen und staatlichen Stellen einen Großteil der dafür anfallenden Kosten von ca. 2,51 Mio. EURO übernommen haben, wurde der Betrag bisher erst zu einem Teil beglichen.

Im Sommerhalbjahr 2005 wurde die längst fällige Orgelinstandsetzung durchgeführt; im November konnte die total überholte Orgel eingeweiht werden. Die Kosten dafür konnten erfreulicherweise noch im gleichen Jahr von öffentlichen und privaten Spendern zur Gänze aufgebracht werden. Siehe weitere Angaben unter www.walcker.at

Im Frühjahr 2008 konnten der Glockenstuhl, die Klöppel und die Joche dank großzügiger Spender rasch und effektiv restauriert werden: Nach der arbeitsbedingten Unterbrechung erfreuen seit Mitte April alle Glocken mit ihrem Klang wieder den Petersplatz und den Graben. Die Entrußungsanlage bei den Opferlichtern, die dem nachhaltigen Schutz des restaurierten Innenraumes der Kirche dient, und die Feuchtigkeitsbekämpfung beim Eingang rechts konnten erfolgreich abgeschlossen werden, auch hier haben uns Spender sehr geholfen.

2015 konnte die Restaurierung des Portikus (Innen und Außenseite) und auch die Metallrestaurierung auf dem Portikus abgeschlossen werden.

2018/19 konnte der Kuppelaufsatz (Voluten) restauriert werden. Die brüchigen Steine drohten herunterzufallen, mit Restauratoren auf Klettergestellen konnte diese Arbeit ohne Aufstellung eines Gerüstes bewältigt werden, die gesamte Kuppel wurde auf Fehlstellen im Kupfer überprüft. Hier finden Sie eine Übersicht über die Sanierung der Fassadenteile bei den Voluten.

Im Sommer 21 wurde die aufwendige Reinigung und Instandhaltung der großen Kirchenorgel mit einem Kostenrahmen von 60.000€ beendet zusammen mit der Reinigung und Stimmung der kleinen Presbyteriumsorgel. 



Zusammenfassung bisheriger Renovierungsarbeiten

2021: Restaurierung und Reinigung der großen Kirchenorgel
2018-2019:
Restaurierung des Kuppelaufsatzes(Voluten)
2015-2016:
Restaurierung des Portikus (Innen und Außen)
2008:
Restaurierung des Glockenstuhls
2004-2005: Restaurierung der großen Kirchenorgel
2001-2004: Millenniumsrenovierungen
1997-2000: Kuppelfresko und Tambour
1995-1996: Gewölbte Presbyterium
1992-1993: Portikus und Stufenanlage
1987: Kuppellaterne

Dank der Unterstützung der Erzdiözese, des Bundes, der Gemeinde Wien, des Bundesdenkmalamtes, der großzügigen Hilfe der „Freunde der Peterskirche“ und einiger Banken und Firmen war es möglich, diese umfangreichen Arbeiten durchzuführen.
Wir sind für jede Unterstützung dankbar, da unsere Schulden für diese Restaurierungen noch knapp über 300.000€ betragen.
Bankverbindung: ERSTE Bank, BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT 48 2011 1000 0005 1292

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